Wir sind nur noch mit der Haut beschäftigt

Kind wird Wir sind nur noch mit der Haut beschäftigt wegen Neurodermits

Wie sich Neurodermitis auf die Beziehung auswirkt – und wie Ihr wieder in Verbindung kommt

Neurodermitis verändert. Nicht nur die Haut, nicht nur den Alltag, nicht nur das Verhalten – sondern auch das Miteinander.
Was einmal selbstverständlich war – das Kuscheln, das Spielen, das gemeinsame Einschlafen – wird plötzlich durchzogen von Vorsicht, Sorge, Anspannung.
Immer kreist etwas um die Haut: Cremen, Beobachten, Vermeiden, Reagieren.
Und irgendwann fragst Du Dich vielleicht: Wo sind wir eigentlich geblieben – als Eltern, als Kind, als Familie?

Wenn die Haut die Beziehung dominiert

Die Haut ist ein Kontaktorgan. Sie berührt – und wird berührt. Sie spürt Nähe, Wärme, Distanz, Kälte. Wenn sie erkrankt, verändert sich nicht nur das körperliche Empfinden Deines Kindes, sondern auch Eure gemeinsame Kommunikation.
Denn vieles, was vorher selbstverständlich war, wird nun zur Aufgabe:
Ein Kuss auf die Wange – zu viel Reibung.
Ein Pullover – zu viel Struktur.
Ein liebevolles Halten – nicht auszuhalten.

In der Folge zieht sich nicht nur die Haut zurück – sondern oft auch die Beziehung.

Die Beziehung wird funktional – und verliert an Leichtigkeit

Viele Eltern beschreiben, dass sich ihr Alltag nur noch um Pflegepläne, Diäten, Arztbesuche und Therapieversuche dreht. Das Kind wird zur „Hautträgerin“, zur „Symptomfläche“. Und in all der Fürsorge gerät das, was darunter liegt, aus dem Blick:
Das Wesen des Kindes. Seine Freude. Sein Ausdruck. Seine Persönlichkeit.

Ebenso leidet die Eltern-Kind-Verbindung – nicht aus Lieblosigkeit, sondern aus Erschöpfung.
Wenn Du jeden Tag kämpfst, um Entzündung zu vermeiden, wirst Du selbst dünnhäutig.
Wenn Du jede Nacht wach bist, wird Nähe zur Anstrengung.
Wenn jedes Kleidungsstück, jede Mahlzeit, jede Berührung zur Herausforderung wird, dann verliert Beziehung an Selbstverständlichkeit.

Neurodermitis betrifft nicht nur das Kind – sondern das ganze Beziehungssystem

Die Haut Deines Kindes spricht – für vieles, was im System in Bewegung ist.
Sie reagiert nicht nur auf Stoffe, sondern auch auf Spannungen. Nicht im Sinne von „Ursache und Wirkung“, sondern als Ausdruck von Überforderung.
Und manchmal ist es die Beziehung selbst, die reguliert werden möchte:
Wieviel Nähe ist möglich – ohne Erwartung?
Wieviel Distanz ist heilsam – ohne Rückzug?
Wieviel Kontakt gelingt – ohne Kontrolle?

Was Ihr tun könnt, um Euch wieder zu finden

Schaffe Zeiten, in denen nicht die Haut im Mittelpunkt steht
Vielleicht gibt es eine halbe Stunde am Tag, in der nicht eingecremt, nicht analysiert, nicht „behandelt“ wird. Nur ein gemeinsames Spiel. Ein Spaziergang. Ein Lied.

Sprich mit Deinem Kind über mehr als die Krankheit
Auch kleine Kinder spüren, wenn sich alles um das Symptom dreht. Frage nach seinen Träumen. Höre zu, was es erlebt hat – nicht nur, wie es sich kratzt.

Richte Deinen Blick auf das, was gelingt
Was hat heute gut funktioniert? Wann habt Ihr gelacht? Wann war Nähe möglich? Halte diese Momente bewusst fest – sie stärken die Bindung.

Gestaltet gemeinsam
Malt, baut, gestaltet – nicht zur Therapie, sondern als gemeinsamer Ausdruck. Kreativität verbindet jenseits von Sprache und Symptom.

Nähre auch Eure Paarbeziehung
Wenn Ihr als Eltern nur noch in der Funktion der Fürsorge gefangen seid, verliert Ihr Euch. Kleine Rituale zu zweit helfen, das Wir zu bewahren.

Selbstheilung beginnt dort, wo Beziehung wieder fließen darf

Die ganzheitliche Desensibilisierung erkennt, dass es bei Neurodermitis nicht nur um das Behandeln der Haut geht, sondern um das Wiederherstellen von Verbindung – innen wie außen.
Wenn das Kind sich gesehen fühlt – jenseits seines Symptoms – kann sich auch sein System beruhigen.
Wenn Du Dich wieder verbunden fühlst – mit Dir, mit Deinem Kind, mit dem, was Euch trägt –, entsteht ein Raum, in dem Entwicklung möglich ist.

Ihr seid mehr als das, was die Haut zeigt.

Wenn du regelmäßige Informationen möchtest, trage dich gerne in meinen Newsletter ein. Hier Klicken um zum Newsletter zu gelangen >>>

Teile diesen Beitrag

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Beiträge gefallen dir sicher auch: